Die
Taschenspieler
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Die
Taschenspieler
des Altertums
gehörten dem fahrenden Volk an. Sie verkauften allerlei okkulten
Krimskrams
oder zweifelhafte Heilwasser und lockten mit ihren
Gaukler-Kunststücken die
potentielle Kundschaft an.
Im Volksmund und in ihrer rechtlichen
Stellung
wurden sie oftmals im gleichen Atemzug mit Betrügern, Räubern
und Dieben
genannt: „Holt die Wäsche rein, die Gaukler kommen“.
Außerdem galt das zur
Schau stellen des Körpers oder von sich selbst als unehrenhaft.
Schon Alciphron
(ca.300 n.Chr.)
beschreibt das bis heute populärste Kunststück der Gaukler:
das Becherspiel:
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„Eins aber – als ich
das sah, war ich vor Erstaunen nahezu sprachlos.
Es trat nämlich einer in die Mitte, stellte einen Tisch hin und
setzte drei
Schüsselchen darauf. Sodann verbarg er unter jeder Schüssel
eines der
Steinchen, bald zeigte er sie – weiß Gott, wie – alle zusammen
unter einer
einzigen….“.
Da
für manche Trickhandlung ein
Griff in die obligatorische, umgehängte Tasche notwendig war,
entstand auch der
Name der Zunft – der Taschenspieler. Ein gern gezeigtes Kunststück
auf den
Marktplätzen war auch die Enthauptungsillusion
eines Menschen. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass
selbstverständlich ein geschickter Trick im Spiel war und der
Geköpfte nach der
Vorstellung wieder sehr lebendig nach Hause gehen konnte.
Während
der Inquisition wurde die Abgrenzung zur echten Magie und dem
möglichen Bund mit dem Teufel zur Notwendigkeit des
Überlebens. Ein wahrer
Segen war deshalb das erste Zauberbuch "The
Discovery of Witchcraft" aus dem Jahr 1584 des
Engländers Reginald Scot. Er beschrieb darin die bekanntesten
Taschenspielertricks und versuchte damit dem abergläubischen Volk
zu zeigen,
dass es für das „Teufelsspiel“ oftmals ganz profane
Erklärungen gab. Weitere
Bücher verschiedener Autoren über die „Magia Naturalis“
folgten. Man fand eine
Mischung aus Erklärungen von Trickkunststücken,
physikalischer Kuriositäten und
obskuren Rezepten: „…Mittel gegen Haarausfall, Sympathetische Kur gegen
Bettpissen oder Branntwein aus Maienblümchen machen…“(aus: Johann
Wallenbergens
Sammlung Natürlicher Zauberkünste, 1768).
Während die Gaukler im
Mittelalter in den Aufzeichnungen meist namenlos bleiben, erheben sich
erste
Namen aus der Anonymität erst in der Hälfte des 17.
Jahrhunderts. Joseph
Fröhlich (1694 – 1757), Jacob Meyer genannt Philadelphia
(1735-1803) und Joseph
Giuseppe Pinetti (1750-1805) galten als berühmte Vertreter ihrer
Kunst.
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